Ja, in den meisten Fällen ist Brustkrebs dauerhaft heilbar. Bei einer Behandlung in einem zertifizierten Brustzentrum können mehr als 90 % der Frauen durch konsequente interdisziplinäre Behandlung dauerhaft geheilt werden.
Grundsätzlich wird Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt zur brusterhaltenden Behandlung nur dann raten, wenn sie für die Heilung genauso sicher ist, wie die Entfernung der Brust, das ist sehr oft der Fall. Nur wenn z.B. an sehr unterschiedlichen Stellen der Brust Krebsknoten sitzen oder der Befund so ausgedehnt ist, dass eine Brusterhaltung kosmetisch nicht befriedigend durchzuführen wäre, muss man sich ein anderes Verfahren überlegen. Im Falle einer Brustentfernung sollten die verschiedenen Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Brust mit den betreuenden Ärztinnen besprochen werden.
Wenn ein brusterhaltendes Vorgehen gewählt werden kann, sollte die operierte Brust nachbestrahlt werden, ansonsten ist das Risiko einer erneuten Krebsbildung erhöht.
Nein, sie führt weder zu Haarausfall noch zu Übelkeit. Lediglich ein sogenannter „Strahlenkater“ tritt etwa ab der 2. Woche auf, der mit Müdigkeit einhergeht. Auch wird sich die Brust etwas röten und fester anfühlen.
Dies ist keine Alternative. Die Bestrahlung dient zur Verminderung des Risikos, dass „vor Ort“ erneut Krebswachstum entsteht. Die Chemotherapie wird dagegen bei manchen Patientinnen empfohlen, um das Risiko von Fernabsiedlungen (Metastasen) in Knochen, Leber, Lunge zu senken.
Die meisten Tumore der Brust sind hormonempfindlich, d.h. sie sind einer antihormonellen Behandlung zugänglich. In diesen Fällen kann mit einer Tablettenbehandlung das Risiko des Wiederauftretens deutlich gesenkt werden. Falls das Risiko für ein Wiederauftreten erhöht ist, wird man einer Patientin evtl. zusätzlich zu einer Chemotherapie raten.
Wenn der Tumor für Hormone unempfindlich ist, kann nur mit einer Chemotherapie das Risiko des Wiederauftretens gesenkt werden.
Ein neu aufgetretener Knoten sollte spätestens dann abgeklärt werden, wenn er nach der nächsten Periode noch zu tasten ist. Alle nach den Wechseljahren neu auftretenden Knoten müssen unbedingt abgeklärt werden. Tastbefund, Ultraschall und Mammographie (Röntgen der Brust), gelegentlich auch die Kernspintomographie sind notwendig, um eine Diagnose zu stellen. Die Untersuchungen ergänzen einander. Wenn die Ergebnisse dieser Untersuchungen nicht ganz sicher sind, wird eine Gewebeprobe entnommen. Diese erfolgt nahezu schmerzfrei in örtlicher Betäubung mit einer Nadel. Spätestens in der folgenden Woche hat man dann eine sichere Diagnose.
Bislang fehlen Beweise, dass die Ultraschall-Untersuchung die Heilungsraten beim Brustkrebs verbessern kann. Dies ist konnte bisher nur für die Mammographie nachgewiesen werden. Bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren gibt es hierfür ein staatliches Vorsorgeprogramm (Mammographie-Screening). Der Ultraschall hat seine Stärke darin, Veränderungen, die man tastet oder die im Röntgenbild zu sehen sind, diagnostisch sicherer einzuschätzen.
Die Kernspintomographie ist die empfindlichste diagnostische Methode um krankhafte Veränderungen zu erkennen. Sie erfolgt ohne Röntgenstrahlung. Die Untersuchung ist jedoch teuer und zeitaufwendig, auch ist die Gabe eines Kontrastmittels erforderlich. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen derzeit nur nach einer Brustkrebs-Operation übernommen. Wenn die Kernspintuntersuchung unauffällig ist, ist dies sehr zuverlässig: Allerdings werden häufig auffällige Befunde erhoben, die sich im Weiteren als harmlos herausstellen.
Grundsätzlich kann ein Wiederaufbau sofort oder zeitlich verzögert erfolgen. Der Wiederaufbau kann mit Einlagen aus Silikon oder unter Verwendung von körpereigenem Gewebe erfolgen. Die Verwendung körpereigenen Gewebes erfordert eine zeitaufwändige Operation. Vor- und Nachteile der Verfahren werden mit Ihnen ausführlich besprochen.
Alle Operationen an der Brust sind für den Körper eine viel geringere Belastung als für die Seele! Der Krankenhausaufenthalt beschränkt sich meist auf 3 Tage.
Wichtig ist die Einhaltung der verordneten Behandlung. Man weiß, dass viele Patientinnen nach ein bis zwei Jahren die Tabletten absetzen. Wenn Sie im Zweifel sind, ob sie die Tabletten weiter nehmen sollen, dann lassen sie sich von Ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten und über Alternativen informieren.
Außerdem sollten Sie die regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen lassen.
Regelmäßige körperliche Aktivität ist von großer Bedeutung. Optimal sind 4 bis 5 Stunden Ausdauersport pro Woche. So viel Sport schaffen aber nur die Wenigsten. Es ist aber bekannt, dass schon ein zehnminütiger Spaziergang am Tag messbare Vorteile ergibt.
Alle weiteren Maßnahmen wie, Ernährung, ergänzende und alternative Behandlungen sowie eine psychologische Unterstützung dienen der Steigerung Ihres Wohlbefindens und Ihrer allgemeinen Gesundheit.
Sie können allerdings darauf achten, dass Sie andere Risikofaktoren für Ihre Gesundheit wie Zigarettenrauchen, Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt möglichst gering halten.
Ja, das ist allerdings selten. Meist wird der Tumor später entdeckt, und Männer sind auch im Mittel etwas älter, wenn sie erkranken. Die Therapie ist die gleiche wie bei erkrankten Frauen.
Diese Frage stellen sich sehr viele Patientinnen nach der Diagnose. Es gibt aber keinen Lebensstil, der vor Brustkrebs schützt. Warnen möchten wir hier vor einigen „alternativen“ Erklärungsmodellen zur Krankheitsentstehung, die jeder wissenschaftlicher Grundlage entbehren und die die Patientinnen eben oft in dem Glauben lassen, sie seien an ihrer Erkrankung „selbst schuld“.
Es gilt das Selbe wie bei der oben stehenden Frage. Wir wissen, dass einige Frauen unabhängig von ihrer Schulbildung oder sozialen Situation aus verschiedensten Gründen erst spät medizinische Hilfe suchen. Kein vernünftiger Arzt wird hieraus einen Vorwurf ableiten.